"Haare sind der Faden zur Seele und die Antennen zum Kosmos."  (Martin Buri)


Was braucht es, um gesundes und schönes Haar zu bekommen?

Unser Haar braucht viel weniger, als die meisten von uns glauben. Eine gesunde, vollwertige Ernährung und regelmäßiges Haarebürsten mit einer guten Naturborstenbürste, frische Luft und Sonne, etwas Bewegung und eine Portion Lebensfreude helfen auch. Eigentlich ganz einfach. (Interessanterweise ist einfach manchmal gar nicht so leicht.) Ernährt wird das Haar ausschließlich durch das Blut. Voraussetzung für schönes, gesundes Haar ist zu einem nicht unerheblichen Teil also eine gesunde Ernährung. Vollwertig und möglichst wenig verarbeitet sollten die Lebensmittel sein. Ausgewogene Frischkost, Obst, Gemüse, Getreide, möglichst roh und unverarbeitet, wenig oder keine tierischen Produkte. Das tut auch Körper und Seele gut.

Weniger ist mehr.

Wir sind mit unserem Organismus perfekt ausgestattet, um ohne "Hilfe" von außen (Ernährung ausgenommen) gesund, schön und sauber zu bleiben. Unser Körper reinigt sich selber, wir können bestenfalls beim Abtransport der Stoffe unterstützen. Wir sind nicht unfertig auf die Welt gekommen. Und so, wie wir unserer wahren Natur am nächsten sind, so sind wir am schönsten. Gesundes Haar ist schön. Wir können viel dazu beitragen indem wir weniger tun.

Als Eiweißfaser ist unser Haar empfindlich gegen Hitze. Ein heißer Fön, eine 90° Sauna, belasten das Haar und trocknen es aus. Weniger heiß fönen, Glätteisen weglassen, in der Sauna einen Handtuchturban tragen und gegebenenfalls vorab eine kleine Menge Kokosöl als Haarschutz gegen Austrocknung im Haar verteilen.

 

Mechanische Belastung erfährt das Haar durch schlechtes Werkzeug wie Plastik- oder Metallbürsten, aber auch Zopfgummis und Spangen. Eine Naturborstenbürste ist das optimale Werkzeug und statt Haargummis kann man Bänder aus Samt oder Wildleder verwenden.

 

Chemische Belastung erleidet das Haar und auch die Kopfhaut nicht nur durch Färbemittel, Umformung und Stylingprodukte, sondern auch durch das gewöhnliche Shampoo bei der Haarwäsche.

Füge ich dem Haar mit chemischen Mitteln Eingriffe in die Substanz zu, wird die empfindliche Faser zerstört und es gibt kein Mittel, welches das Haar "reparieren" kann und den gesunden Ursprungszustand wiederherstellt. Besser gar nicht erst zerstören. Wer färben will, nimmt Pflanzenfarbe. Ja, es geht nicht blond. Ja, man kann auch nicht sehr dunkel färben. Aber man kann wunderschöne Färbeergebnisse erreichen, während der natürlich-changierende Charakter des Haares erhalten bleibt und das Haar sogar gepflegt wird. Wer seinen Typ so stark verändern will, wie es nur eine chemische Haarfarbe kann, der möge sich die Frage stellen, was genau hinter dem Wunsch nach einer so gravierenden Typveränderung steckt und ob dieser Wunsch nach "anders sein" mittels Chemie die Gesundheitsgefährdung und den Umweltschaden rechtfertigt und auch ganz sicher glücklicher macht und notwendig ist. Hier ist Mut zur Ehrlichkeit gefragt.


Man kann aber man muss nicht alles perfekt machen und so wird auch mal das praktische Haargummi eingesetzt oder der Fön auf die volle Hitze gebracht, weil die Zeit knapp ist. Deswegen fällt das Haar nicht gleich vor Schreck aus dem Follikel. Ich möchte aber ein wenig sensibilisieren für den Umgang mit dem eigenen Haar und dazu einladen, ein wenig mehr Liebe und Fürsorge diesem natürlichen Geschenk zukommen zu lassen. Der Dank, das positive Ergebnis, wird folgen.


Der Umstieg

Wer zuvor konventionelles Shampoo verwendete, vielleicht zusätzlich noch chemisch gefärbtes Haar hat, braucht ein wenig Durchhaltevermögen auf dem Weg zum natürlich gesunden Haar. Das Weglassen der Produkte mit ihren Filmbildnern und Weichmachern zeigt den wahren Ist-Zustand der Haare und der ist oft ausgelaugt, strohig, schlapp, spröde. Das Kämmen ist eine Tortur und das mit dem seltenen Waschen scheint erstmal unvorstellbar, weil die Haare gefühlt noch schneller fettig werden. Die Kopfhaut braucht ein paar Wochen, bis sie wieder ihre normale Regulationsfähigkeit besitzt. Sind die ersten vier Wochen erst überstanden, wird es oft schon merklich besser.

Bürsten. Hat Oma schon gesagt..

Um die Kopfhaut täglich von Staub, Schmutz und überschüssigem Fett zu befreien und gleichzeitig die Haarlängen zu pflegen, ist das tägliche Bürsten mit einer Naturborstenbürste essentiell. "Jeden Morgen 100 Bürstenstriche sind das Geheimnis schöner Haare". Wem kommt das nicht bekannt vor?

Endlich ohne Chemie? Nur Mut!

Viele zuvor chemisch gefärbte Haarfarben können mit Pflanzenfarbe recht gut ausgeglichen, bzw. angepasst werden. Ist das Haar nicht zu stark blondiert oder ein eigentlich weißes Haar nicht komplett dunkel überfärbt, stehen verschiedene Rezepturen zur Verfügung, den Übergang von Chemie zu Natur möglichst fließend zu gestalten. Sehr starke Abweichungen von chemischer Haarfarbe zur eigentlichen Naturhaarfarbe können maximal etwas angepasst werden, ein "nahtloser" Übergang ist hier nicht möglich. Die beste Lösung in diesem Fall ist eine Kombination aus kürzer schneiden, rauswachsen lassen und so gut wie möglich mit Pflanzenfarbe ausgleichen.

 

Besonders ergrautes Haar kann - ist die Chemie einmal raus - ganz wunderbar und natürlich mit Pflanzenfarbe gefärbt werden. Die Ergebnisse sind um Längen schöner als mit einer Chemiefarbe, wenn man darauf verzichten kann, große Farbsprünge machen zu wollen.

 

Blondliebhaberinnen werden zwar keine helleren Töne erreichen wie sie es mit Blondierung gewöhnt sind, doch Lebendigkeit und Brillianz bringt auch eine Pflanzenfarbe mit Gold- und Sandnuancen in's Haar.

 

Die Haarfarbe, welche uns am besten zu Gesicht steht, hat die Natur bereits für uns ausgesucht.